Jun Yang: Mehr als echt (More than real)
Die überwiegende Zahl der Bauhaus-Möbelentwürfe wird heute von drei Firmen produziert: Knoll International, Tecta und Thonet. Bauhaus-Möbel sind begehrt. Neben den Originalen gibt es originalgetreu produzierte Objekte und lizensierte Re-Editionen. Darüber hinaus existiert ein großer Markt an nicht autorisierten Kopien. Hier setzt die Arbeit des Künstlers Jun Yang an: Das Bauhausgebäude wird von ihm mit berühmten Bauhaus-Möbeln unterschiedlichster Herkunft ausgestattet. Dabei zeigen Konstruktion, Materialeinsatz und Sorgfalt der Herstellung eine große Bandbreite der Interpretation. Mit seiner Arbeit eröffnet Yang einen Diskurs über den Umgang mit dem Erbe Bauhaus, dessen Fortleben, aber auch über Transfers vom Industriemöbel zur Designikone, zur Kopie, zum Fetisch sowie von der rechtlich geahndeten Raubkopie zum Kunstwerk.
Neben den originalen, originalgetreu produzierten Objekten, den lizensierten Re-Editionen und sehr freien Interpretationen, werden spannende gestalterische Weiterentwicklungen etwa von Kerstin Bruchhäuser, sowie von Katrin Greiling für Tecta gezeigt. In enger Zusammenarbeit mit Tecta wird auch das Café des Bauhaus Museums mit roten B40 Stühlen und faltbaren D4 Sesseln ausgestattet, berühmte Stahlrohrmöbel von Marcel Breuer. Filme geben Einblick in den Produktionsprozess bei Tecta und zeigen, wie sehr die Produktion bis heute ein Manufakturbetrieb geblieben ist.
Die Eröffnung findet im Rahmen einer Tagung statt. Der Künstler Jun Yang ist ebenfalls anwesend.
Weitere Informationen und das komplette Programm finden Sie unter: bauhaus-dessau.de
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