Endstation Sehnsucht
Schauspiel von Tennessee Williams
Eine Straßenbahn-Endhaltestelle namens Desire (dt. Verlangen, Sehnsucht) in New Orleans inspirierte Tennessee Williams zu einem der berühmtesten Stücke der Theatergeschichte. Hier draußen, wo die Abgehängten leben, die weiße Unterschicht, sucht die verarmte und nicht mehr ganz junge Blanche DuBois Zuflucht. Voller Melancholie und völlig mittellos zieht sie bei ihrer Schwester Stella ein, die mit ihrem Ehemann, dem Arbeiter Stanley Kowalski eine kleine Wohnung teilt. Eine toxische Mischung aus Selbstverleugnung, sexueller Anziehung und der Lust an der Macht über andere bringt das Leben in der kleinen WG aus der gewohnten Routine.
Endstation Sehnsucht erzählt eine Geschichte vom Übergang der aristokratischen Kultur des alten amerikanischen Südens zu den Gesetzen des Kapitalismus. Überkommener Dünkel trifft auf archaischen Überlebenswillen – nur die Sehnsucht nach einem anderen Leben eint alle.
Tennessee Williams’ Figuren sind nicht nur durch die Verfilmung mit Marlon Brando weltberühmt geworden, sondern das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Werk zählt bis heute zu den am meisten gespielten Schauspielklassikern. Dass der Text nichts von seiner Faszination verloren hat, liegt zu einem großen Teil an der zeitlosen Fabel, die jenseits der konkreten historischen Situation wie unter einem Brennglas erkennen lässt, wie Menschen reagieren, wenn sie in die Enge getrieben werden. Und wie die Sehnsucht auch in ausweglosen Situationen für einen Moment über die Realität triumphieren kann.
Die Produktion wird großzügig unterstützt durch den Freundeskreis des Dessauer Theaters.
Mit freundlicher Genehmigung der University of the South, Sewanee, Tennessee. Aufführungsrechte: Jussenhoven & Fischer,Theater & Medien.
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