Das neue Bauhaus der Erde

Vortrag von Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber zum Thema: Holz – ein Hoffnungsträger für den Klimaschutz?

Der vom Menschen vorangetriebene Klimawandel nimmt weiter zu – mit gravierenden Folgen für Mensch und Natur. Wenn die Erwärmung der Erdatmosphäre 1,5 bis 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Wert nicht überschreiten soll, muss die Verbrennung fossiler Energieträger wie Erdgas, Erdöl und Kohle fast vollständig eingestellt werden. Andere Quellen müssen ihren Platz einnehmen, etwa Solarenergie, Wind- und Wasserkraft.

Das allein genügt aber nicht. Denn bis zur vollständigen Umstellung der Energiesysteme werden bereits so große Mengen klimawirksamer Spurengase wie Kohlendioxid in die Atmosphäre ausgestoßen worden sein, dass sich die Erde noch weiter aufheizen wird. Deshalb sollte so schnell wie möglich Kohlendioxid aus der Atmosphäre wieder herausgeholt werden. Dies geschieht zum Beispiel auf natürliche Weise durch grüne Pflanzen. Sie nehmen das Kohlendioxid auf und wandeln es in Biomasse um. Werden die Pflanzen jedoch verbrannt oder verrotten sie, wird das Kohlendioxid wieder freigesetzt. Bäume hingegen können Kohlendioxid über lange Zeit speichern. Und wenn ihr Holz nicht verbrannt, sondern zum Bauen genutzt wird, lässt sich dieser Zeitraum verlängern.

Professor Hans-Joachim Schellnhuber propagiert deshalb neben der Energiewende eine Bauwende. Durch die systematische Umstellung der Bau- und Forstwirtschaft auf das Bauen mit Holz könne der Klimawandel erheblich gebremst werden. Der international renommierte Klimaforscher und Direktor Emeritus des Potsdam-Institus für Klimafolgenforschung hat deshalb mit Partnern die Bauhaus der Erde gGmbH gegründet. Ihr Ziel ist es, Städte in Kohlenstoffsenken zu verwandeln und zugleich eine nachhaltige Waldentwicklung zu förden. Wie das gelingen könnte und welche Hürden es dabei zu überwinden gilt, erläutert Professor Schellnhuber in seinem Vortrag.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Das Informationsfaltblatt finden Sie hier.