4. Sinfoniekonzert
Richard Wagner
Eine Faust-Ouvertüre
Louis Spohr
Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 57
Richard Strauss
Sinfonia domestica op. 53
Richard Wagners Faust-Ouvertüre schildert nach Wagners Worten »Faust in der Einsamkeit«. Louis Spohr, dessen Oper Faust Wagner bereits 1835 in Magdeburg dirigiert hatte, setzte sich als Kasseler Hofkapellmeister seinerseits stark für Wagner ein. Auch als Komponist von Sinfonien und Konzerten war Spohr in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine angesehene Persönlichkeit. Für den Klarinettenvirtuosen Johann Simon Hermstedt aus Sondershausen komponierte er zwischen 1808 und 1828 vier Klarinettenkonzerte. Das zweite dieser Reihe stellt der ARD-Preisträger Joë Christophe aus Frankreich erstmals in Dessau vor. »Ich sehe nicht ein, warum ich keine Sinfonie auf mich selbst machen sollte. Ich finde mich ebenso interessant wie Napoleon und Alexander.« An Selbstbewusstsein mangelte es dem knapp 40-jährigen Richard Strauss keineswegs, als er sich nach seinem ebenfalls schon stark autobiographischen Heldenleben 1902/03 mit einer Sinfonia domestica, einer »häuslichen Sinfonie« beschäftigte. Als das Werk fertig war, widmete er es „Meiner lieben Frau und unserem Jungen“. Und Vater, Mutter, Kind sind auch die Protagonisten dieser einsätzigen Sinfonischen Dichtung, die eine Dreiviertelstunde dauert und zur Schilderung des Straussschen Familienlebens einen riesigen, virtuos behandelten Orchesterapparat aufwendet. Der Zuhörer lernt die drei mit jeweils eigenen musikalischen Themen kennen, erlebt den Besuch der Verwandtschaft mit und nimmt auch teil an höchst privaten Dingen, wie dem Einschlummern des Kindes, der Liebesnacht der Eltern und einem heftigen Ehekrach, bis nach einer Doppelfuge das fröhliche Finale erreicht ist.
Dirigent Markus L. Frank
Solist Joë Christophe (Klarinette)
Konzerteinführung — 18.30 Uhr | Foyer
Hinweis: Bitte beachten Sie die aktuell gültigen Hygieneregeln.
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